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Gönnt den Reichen ihren Reichtum

– Sie sind die Wurzeln des Wohlstands

Marx und Engels erklärten in ideologischer Verblendung Reiche und Vermögende zum Klassenfeind; eingefleischte Sozialisten fordern gebetsmühlenartig die Vermögensteuer ein und selbst die Moralkeule wird dann herausgeholt, wenn Bund, Ländern und Gemeinden finanziell die Luft ausgeht. Reichtum und Vermögende sind vielen ein Greuel, sie werden gefemt und angeprangert – zumindest von Menschen, die entweder von tiefem Neid, wählerheischendem Populismus, einem ideologisierten Tunnelblick geplagt oder bar jeden Verständnisses für wirtschaftliche Zusammenhänge sind.

Fürstin G. von T. zählt zur scheuen Kaste der Milliardärinnen. Selbst einem alten Adelsgeschlecht entsprungen, hat sie sich nach guter Väter Sitte mit einem anderen Adelssproß zwecks Heirat zusammengetan und verwaltet seither ihren immensen Reichtum.

Markus M. erbte gut eine halbe Milliarde. Sein Studium der Jurisprudenz brach er nach dem tödlichen Flugzeugabsturz seines Vaters ab, um sich seitdem der Führung des bereits von seinem Großvater gegründeten Unternehmens zu widmen. In seiner Familien-AG arbeiten rund 2.500 Angestellte in acht Ländern auf drei Kontinenten. Sie verehren ihren Chef, der nicht müde wird, zu betonen, daß sein Unternehmen nie an die Börse gehen werde, weil es damit seine Unabhängigkeit verlöre.

Gerhard B. machte das Beste aus einer Körperlänge von 2,09 Metern. Er wurde Basketballer in einer nordamerikanischen NBA und kassierte in 15 Jahren rund 60 Millionen US-Dollar – rund 50 mal so viel wie ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in seinem Leben verdient.

Boris K., vormals im oberen Management eines russischen Betriebs, packte im Zuge von Glasnost und Perestroika nach der Entmachtung von Michail Gorbatschow durch Boris Jelzin die Chance seines Lebens beim Schopf; er beteiligte sich am Komplott zur Wiederwahl von Boris Jelzin und sicherte sich 65 % der Anteile des Unternehmens, in dem er zuvor gearbeitet hatte. Da ihm der Kaufpreis dafür vom russischen Staat gestundet wurde, schaffte er es binnen 10 Jahren zum 15-fachen Milliardär. Natürlich investierte er das Geld nicht in Rußland, also da, wo es segensreich hätte wirken können, vielmehr führte er sein Unternehmen an die Londoner Börse, was ihm das 35.000-Fache des früheren „Kaufpreises“ einbrachte, und seither verfolgt er jährlich mit wachsender Begeisterung seinen Aufstieg in der alljährlichen Forbes-Liste der reichsten Männer der Welt. Er ist in London und New York ebenso engagiert, wie in Berlin, Brasilien und – neuerdings – in Shanghai, Wuan und Peking.
Seine Freiheit verbringt er in Chamonix oder auf seiner Yacht in Cannes oder Monaco.
So gierig wir nicht nur die neuesten Nachrichten über Promis, Superstars aus Sport und Showbusiness, gekrönte Sippen und ungekrönte Finanzmagnaten aus den einschlägigen Medien aufsaugen, so einig sind sich die meisten darin, daß es just diese Superreichen sind, die daran Schuld tragen, daß es den meisten Menschen auf diesem Planeten allenfalls mittelmäßig gut geht, rund 1,5 Milliarden Menschen von Hunger und Armut bedroht sind und generell der finanzielle Reichtum höchst ungerecht verteilt ist. Neid auf die einen und völlig widersprüchliche Bewunderung für die Multimillionäre im Sport- und Showbusiness beschäftigen die Menschen tagtäglich, und während sich Politiker gerne mit Sport- und Showgrößen zeigen, stimmen sie in den Haßkanon auf diejenigen ein, die als reich und vermögend gelten.
Bei Licht betrachtet, sind es aber gerade diejenigen, die über Millionen und Milliarden an eigenem Vermögen verfügen, die sowohl die Realwirtschaft als auch jeden Fortschritt finanzieren. Sie investieren in Technologie und Forschung, gründen Firmen und schaffen Arbeitsplätze.

Und selbst wenn sie, die finanziellen Lichtgestalten in dieser Welt, weder das Wirtschaftswachstum durch eigene Firmen und Unternehmungen, noch Wissenschaft und Forschung unterstützen, keine privaten Wohlfahrtsorganisationen gründen oder beträchtliche Spenden leisten, wie dies die Bill Gates, Warren Buffetts und George Soros dieser Welt regelmäßig tun, so leisten sie einen erheblichen Beitrag für die Wirtschaft, ein steigendes Bruttosozialprodukt und einen kontinuierlich wachsenden Wohlstand, indem sie investieren und konsumieren.

Sie unterhalten ganze Heere von Angestellten – Friseure und Masseure, Krankenschwestern und Hersteller von Luxusartikeln, sie beschäftigen Ärzte und Hoteliers, Juweliere und Notare, Rechtsanwälte und Banken. Ihre Yachten und Privatflugzeuge sichern Umsatz, Absatz und Arbeitsplätze in praktisch allen Industriezweigen. Selbst Banken, auf denen ihre Millionen und Milliarden lagern, ermöglichen sie in erheblichem Maße, Kredite für Dritte zur Verfügung zu stellen, die wiederum Firmen und Arbeitsplätze ermöglichen, Bankangestellten ein überdurchschnittliches Einkommen sichern und – last not least – Staatspapiere zu erwerben, mithilfe derer die Infrastruktur ständig zu verbessern und diejenigen Sozialleistungen zu gewähren, von denen immer mehr Menschen abhängig sind. Weltweit zahlen die reichsten 10 Prozent etwa 60 % aller Steuern, in Deutschland sogar rund 75 %.

Nun, so mögen Sie einwenden, das mag ja sein, aber gerecht ist dies doch nicht!   [….]