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Das Panikorchester – Kabinett Merkel IV.

Samstag 10. Februar 2018
von Markus Somm, (Basler Zeitung)
 

Es ist inzwischen fast fünf Monate her, dass die Deutschen ein neues Parlament gewählt haben, und endlich, seit vergangenem Mittwoch, scheint eine neue Regierung in Sichtweite gerückt zu sein. Als dieser vorläufige Abschluss der Koalitionsverhandlungen an einer Pressekonferenz in Berlin verkündet wurde, wirkte Angela Merkel (CDU) neben ihren neu-alten Koalitionspartnern Horst Seehofer (CSU) und Martin Schulz (SPD) so, wie ihre ganze, langjährige Regierungstätigkeit wirkt: vollkommen erschöpft, ratlos, gelangweilt, ohne jeden Enthusiasmus. Warum hängt diese Kanzlerin derart an der Macht, wozu will sie regieren, wenn es doch so weh tut – und sie nie erkennen lässt, dass es irgendein politisches Anliegen gäbe, das ihr heilig ist, das sie noch durchsetzen muss, um in Ruhe abzutreten, und vor allen Dingen: das unverhandelbar wäre?

Mit einem Federstrich hat Merkel, eine der grössten Wahlverliererinnen in der Geschichte ihrer Partei, so gut wie jedes wichtige Ministeramt der politischen Konkurrenz überlassen:  [….]

Kommentar von Hans-Wolff Graf

Hervorragende Analyse der Basler Zeitung!

Jeder halbwegs intakte Charakter hätte sich bereits nach einem derart desaströsen Wahlergebnis aufrecht verhalten und verabschiedet. Nicht so die „Führer(in)“ von CDU, SPD und CSU. Verständlich; mit was, außer geschmeidig aalgleicher Politik, könnten sie wenigstens halbwegs ihren Lebensunterhalt verdienen?

Einer meiner Mandanten, ehedem Direktor der EU und ansonsten eher besonnen, meinte zum Thema ‚Schulz‘: „Er hat endlich die gerechte Quittung erhalten. Du wirst in Brüssel, Straßburg und Luxemburg niemanden finden, der diesem selbstverliebten, dummdreisten Schmierlappen auch nur eine Träne hinterherweint.“

Und höflich, wie es meinem Naturell entspricht, widersprach ich nicht.